17. Oktober 2014

Ettaler Manndl und Laber - Ammergauer Alpen / DE

Nachdem irgendwie jede und jeder verplant oder im Urlaub war, bin ich einfach allein losgezogen. 
Ich wollte gerne wenigstens einen annähernden Klettersteig dieses Jahr gehen, nachdem es sich aufgrund des Wetters bisher nicht ergeben hatte.

Ok, 15 Minuten A/B ist nun nicht wirklich ein Klettersteig, aber hauptsach Spaß machts und daher wollt ich auf's Ettaler Manndl. Die A95 Richtung Garmisch runtergedüst und nach Ettal.

Geparkt wird in der Mandlstraße, direkt vor der Ettaler Klostermauer wo es auch zur Käserei geht. 

Erst durch den Laubwald
Von hier einfach an der Käserei vorbei. Die Be-
schilderung sagt 2 Stunden bis zum Gipfel. Erstmal geht's etwa eine Viertelstunde Forstweg hoch und dann aber auf einem Wanderweg weiter durch den Wald.
Man sieht, der Weg ist oft begangen so tief wie er sich schon in den Erdboden gegraben bzw. gelaufen hat, die Baumwurzeln liegen einem zum Teil auf Hüfthöhe.

Und wer Treppensteigen mag, der ist hier richtig. Auf der gesamten Strecke bis zum Manndl sind viele, viele Stufen angelegt.

Beim Aufstieg angenehm leer
Noch einmal um die Kurve, ein paar letzte Meter und ihr steht am Einstieg für den Klettersteig. Geübte können ohne Klettersteig-
set hoch, nicht so sichere oder öfter-Felskraxler sollten ggf. doch lieber ein Set nutzen.
Wie ich später rausgefunden habe, hatte ich Glück und bin mit nur zwei weiteren hochgekraxelt und saß dann mit ein paar weiteren nach nur 1 Std 25 auf dem Gipfel :-)

Dieses Wochenende war die Sicht klar und reichte bis Staffel- und Riegsee als auch Murnau und Starnberger See.
In der anderen Richtung hab ich so manchen Gipfel ausgemacht, welchen ich in diesem und letzten Jahr schon erklommen hab wie bspw. die Notkarspitze, Hoher Fricken oder Wank. 
Und nachdem man auch auf den Laber blickt, dachte ich mir, schau ich da doch auch noch vorbei.
Blick Richtung Seen (mitte)
Blick auf Laber und dahinter Notkarspitze
Laber der sumpfige Soilesee und der später genannte
Serpentinenweg


Daher ging's den Gipfel runter. Und jetzt, jetzt muss ich dem was Höhenrausch geschrieben hat vollkommen Recht geben "...es ist nicht nur Gott, sondern auch die Welt unterwegs..."
Und so ging's zu, als ich abgestiegen bin :-(
Ich hatte mich ja von der Aussage nicht ab-
schrecken lassen, man solle das Manndl am Wochen-
ende meiden, aber auf dem Weg nach unten, kamen die Leut nur so scharenweise hoch. Sogar so viele, dass vom Gipfel der Ausruf kam, alles stopp, kein Platz mehr. Der Auf- ist nämlich selbiger wie der Abstieg und soviel Platz um aneinander vorbeizukommen ist nicht. Und wenn dann auch noch ein paar unsichere Kraxler ausweichen sollen, mmmh, da wundert's mich fast, dass da nicht dann und wann was passiert.
Aber entweder hatte ich echt Glück oder 11 Uhr geht noch?!

Ihr könnt vom Einstieg nun entweder auf selbem Weg wieder ins Tal oder ihr biegt wie ich am Fuß des Manndls nach links und gleich wieder nach links ab und steigt zum Soilesee ab. Diesen seht ihr auch vom Manndl, allerdings hab ich erst gar nicht erkannt, dass es ein See ist. Ich würde ihn aktuell eher einen ausgetrockneten, vergrasten Sumpf nennen (vielleicht sieht der aber auch immer so aus?!).

Blick auf "See" und das Ettaler Manndl
Von hier geht's um den "See" und schließlich in Serpentinen den Berg hoch. Am See steht ausgeschrieben, dass es 45 Min. dauert, ich hab's in 30 geschafft ;-), da war ich aber dann doch auch platt.

Am Laber geht's aufgrund der dort ankommenden Bergbahn zu wie auf dem Viktualienmarkt. Die Scharen tummeln sich, sitzen in der Wirtschaft und gehen entweder eine Runde um das Manndl oder steigen über den Soilesee nach Oberammergau ab.

Es ist aber auch möglich von hier über die Schartenköpfe nach Oberammergau abzusteigen, wenn ich das richtig auf der Karte interpretiere, wäre es auch möglich kurz vorm Tal als Rundweg dann wieder aufzusteigen. Das Ganze hätte dann aber doch ein paar Stunden in Anspruch genommen und ich hatte Abends ja noch was vor und musste nach Ettal zurück. 

Herbstfarben :-)
Also bin ich vom Laber wieder ein Stück auf selbem Weg zurück um dann rechts in den Wald Richtung Ettal abzusteigen. Hier gelangt ihr nach etwas Zeit wieder auf den Aufstiegsweg. 
Ich habe das Gefühl, dass die Zeitangaben an Bergen mit Bergbahnen immer etwas großzügiger sind, daher ging's zurück ins Tal auch in einer statt in den ausgewiesenen zwei Stunden. 

Fazit: 
wenn der Aufstieg nicht überlaufen ist, ist's schön, aber wahrscheinlich wirklich schlauer unter der Woche aufzusteigen. 
Der Laber ist aufgrund der Bergbahn recht voll.

Höhenmeter verteilen sich 
Ettal 877 -> Ettaler Manndl 1633 / die letzten 50m sind der Klettersteig
vom Gipfel zum Soilesee runter auf 1398m
und nochmal hoch auf den Laber 1686 

ergibt knapp 1050 Hm


Jaaa, und da ich auf die Einkehr in den vollen Berggasthof am Laber keine Lust hatte, bin ich in der Schaukäserei vom Kloster Ettal beim Parkplatz eingekehrt (machen auch Touren durch die Käserei). 
Sehr leckerer Käsekuchen und ein Radler hab ich dann noch glatt auf's Haus bekommen, da sie es fälschlicherweise ausgeschenkt hatten. Da hab ich mich ja erbarmen müssen ;-)

Eine glücklich, entspannte Kuh :-)
Der gekaufte Käse von den glücklichen, ent-
spannten Kühen schmeckt ebenfalls ganz vorzüglich.

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