14. Juni 2014

Rofan - Erfurter Hütte - 2Tage Tour / AT


TAG 1:Dalfazalm - Streichkopfgatterl - Dalfazkamm - Rotspitze
 
An diesem traumhaften Wochenende hatten wir die beste Idee überhaupt und sind gen Achensee gefahren. 

Die schlaue C. hat auch den besten Anfahrtsweg gewählt, da die A8 mal wieder im Stau versank und wir sind über die A95, in Sindelsdorf runter (außer ich täusch mich da) und dann auf jeden Fall über Bad Tölz, Sylvensteinsee und in Maurach (850m) an der Rofanbahn geparkt. Einfach an der Kasse Bescheid geben, dass ihr auf einer Hütte übernachtet und dann bekommt ihr einen Zettel um diesen ins Auto zu legen.

Ihr habt jetzt natürlich die Möglichkeit mit der Bahn hochzufahren. Aber wer will das schon :-).
Es gibt zwei Wege auf die Erfurter Hütte, welche auf 1834m liegt. 
Entweder ihr geht geradewegs den Berg hinauf oder ihr biegt nach den ersten ca. 500m nach der Holzbrücke links ab, um über die Duraalm (eine kleine Hütte, welche aber keine Einkehr bietet) weiter zur Dalfazalm aufzusteigen.

Blick von der Terasse der Dalfazalm auf den Achensee
Wir sind etwa um halb 11 an der Rofanbahn losmarschiert und gegen halb 1 auf der Dalfazalm (1692m) eingehkehrt. Die Alm ist schön und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es hier auch, wie wir der Speisekarte entnommen haben. Die Aussicht von hier auf den Achensee ist toll.

Auch ne Möglichkeit für eine Tour, nur leider der einzige
Wegweiser...

Immer schön gekühlt, dabei die Milch nicht vergessen

Da es ja noch früh am Tag war, wollten wir aber nicht direkt über den, nennen wir es Panoramaweg, zur Erfurter Hütte spazieren. Dort haben wir nämlich am gestrigen Tag noch für uns zwei ein Schlafplätzchen für die Nacht reserviert. 

Weg Richtung Steinernes Tor
Somit haben wir uns um 13 Uhr Richtung Steinerne Tor (1978m) begeben.
Die gesamte Tour,also bereits bis zur Dalfazalm und darüber hinaus ist sowas von abwechslungsreich. Einfach super.



Richtung Streichkopfgatterl











Am Steinernen Tor nicht Richtung Achenseehotel gehn, sondern vor dem Fels rechts rum. Hier ist nämlich nichts ausgeschrieben, dann nochmal rechts halten und über Geröll und später Wiese den Berg hinauf. 
Zum Teil liegen noch Schneefelder über welche man stapfen muss. Das nur zur Info, da wir u.a. einem Herrn begegnet sind, der aufgrund schlechter Erfahrung partout nicht über Schnee gehen wollte. 

Der Aufstieg zum Streichkopfgatterl (2243m) ist etwas steil, zumindest kam er mir so vor - reden war nicht möglich ;-).
Es kann nur bergauf gehn...
Auf dem Streichkopfgatterl
 





Einfach toll
Laut Daniel von der Erfurter Hütte ist die Tour eher ein Geheimtipp als eine publizierte Tour, daher auch eher mau ausgewiesen. Somit ist es auch eher eine Vermutung als eine Feststellung, dass wir auf dem Streichkopfgatterl sitzt, denn hier ist gibt es zwar wieder ein richtungsweisendes Schild, aber nur wohin es weitergehen kann, aber vorher und später nicht wo man sich befindet ;-).

Der Blick vom Streichkopfgatterl ist einfach sooooo umwerfend, dass kein Weg daran vorbeiführt eine verlängerte Pause einzulegen und die Aussicht zu genießen. Rundum in die Ferne auf schneebedeckte Berge (bei noch besserer Sicht sieht man wohl auch den Großglockner), die Zilltertaler Berge / Hochfügen, vor einem der Achensee. Einfach traumhaft. 

 


Ihr könnt nun von hier noch nach links auf den Hochiss abbiegen oder wie wir nach rechts über den Dalfazkamm zur Rotspitze (2067m). Der Weg geht entlang des Grats und ein kleines Stück ist seilversicherte Kraxelei, mit etwas Übung geht's auch ohne. Laut aller Kartenangaben ist die Tour als "schwarze" eingestuft.

Und noch mal ein wenig Schnee gestapfe
Oh, wie ist die Aussicht schöööööönnnnnn!!!!
C. angelt sich nach oben

Sieht ja direkt steil und tief aus...
Und weiterhin tolle Aussicht auf den Achensee und die Berge
von West nach Ost
Abstieg durch die Latschenkiefer
Kurz bevor ihr am Gipfelkreuz seid, könnt ihr links nach oben zum Kreuz abbiegen oder rechts runter. Auch hier nur ein Wegweiser in die Gegenrichtung. Laut der Wirtin der Dalfazalm, ist der Weg rechts runter der schönere. 
Dieser geht steinig und wurzelig durch einen Latschenwald. Ging scho a weng auf die Knie. 
Wenn ihr dann so langsam auf den Gedanken kommen könntet, dass ihr ggf. schon zu weit runtergelaufen seid, dann landet ihr (ich denke) am Durrakreuz auf den anfänglich genannten Panoramaweg, also alles gut :-). 

Ab hier geht es bis kurz vorm Ziel - in unserem Fall die Erfurter Hütte - geradeaus, die letzten 50m nochmal entlang der Skipiste den Berg hoch und ihr seid an der Erfurter Hütte (neben der Rofanbahn) angekommen.
Hier eine ganz gute Übersicht, auch wenn es teils eine andere Tour beschreibt. Die Karte zeigt es aber ganz gut.
Als Anhaltspunkt, wir waren mit Einkehr und Pausen etwa 7,5 Stunden unterwegs. 

Erstmal Elektrolyte tanken und auf die verdiente
Knödelvariation warten
Die Erfurter Hüttenwirte sind super nett und man kann traumhaft draußen sitzen. Die Hütte hat ein paar Doppel- und Mehrbettzimmer. Da wir aber erst einen Tag vorher angerufen haben, hatten wir noch zwei Lagerbetten ergattert. Das Lager ist neu ausgebaut, in Kojen aufgebaut, somit liegen nicht 30 Leut nebeneinander sondern nur zwischen 3 und etwa 6.
Es gibt 1 Männer- und eine Frauendusche gegen Münzeinwurf, vier Waschbecken, zumindest bei den Frauen, daher kann es schon mal kuschlig werden, aber das passt schon. Sind ja nicht im Wellnessurlaub :-).
Gute Nacht
Den Abend haben wir dann mit einer kurzen Spieleinheit mit der 10-Mann-jedes-Jahr-Wandergruppe ausklingen lassen und haben uns um 10 in unseren Hüttenschlafsack gekuschelt. 

Wie es aber so ist, ist eine Hüttennacht auch mit Ohropax aufgrund des frühen Aktionismus recht schnell rum und  wir haben uns auf den zweiten Tag gefreut...


TAG 2: Roßköpfe - Spieljoch - Seekarlspitze - Hochiss
  
Erfurter Hütte mit dem Dalfazer Kamm
Start in den Tag...
Aufgrund des super Wetters, hatte uns Daniel von der Hütte abgeraten auf die Rofanspitze zu gehen, da dieser an so einem Tag einfach überbevölkert sein wird. 

Der Start gen Rofanspitze und Roßköpfe









Also haben wir uns bereits um 8 Uhr, nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet, vor Ankunft der ersten Bahn auf den Weg begeben. Erstmal zwar Richtung Rofanspitze, aber dann links abbiegend zu den Roßköpfen. Hier oben gibt es ja den Achenseer Fünf Gipfel Klettersteig, wir waren aber ohne Ausrüstung unterwegs.


Blick auf die Roßköpfe


Hinter uns die Roßköpfe
Laut Daniel hätten wir über den Abstiegsweg auch als Wanderer auf die Roßköpfe aufsteigen können. Möglicherweise hätten wir uns dazu von hinten anpirschen müssen, wir sind allerdings der Beschilderung gefolgt.
Einmal vornrum umrundend gäbe es zwar auch einen Aufstieg, aber auch hier ein Hinweisschild, dass dieser nur mit Klettersteigausrüstung erklommen werden soll. Haben uns dann halt dagegen entschieden und sind weiter Richtung Spieljoch gewandert.
Ui, ein Murmeltier

Am Spieljoch haben wir leider gar nicht wahrgenommen, dass wir hier einen Weg über den grasigen Weg nach oben nehmen hätten sollen. (Auch hier keine Beschilderung). Egal, der Weg ist das Ziel.

Rechts der Zacken, die Seekarlspitze

Somit ging es einfach weiter, ein undramatisch seilversichertes Stück den nächsten Berg hoch. Auch hier waren wir uns erstmal nicht ganz sicher auf welchem Grasgipfel wir uns gerade befinden.
Anhand einer groben Übersicht, welche wir an der Rofanbahn bekommen hatten, haben wir dann aber ausgemacht, dass wir uns auf der Seekarlspitze (2236m) befinden. 
Fotosession...
Die Aussicht war mal wieder umwerfend. Von hier kann man noch weiter in den Osten blicken und viiiieeele weiß bedeckte Berge entdecken. Bis auf eine Vater und Sohn Kombi, die sich auch im Berg vertan hatte (suchten nämlich den Klettersteig des Spieljoch) waren wir allein und haben eine kleine Fotosession bei dem Hammer Panorama eingelegt :-)
Von hier blickt man auch direkt auf die Dalfazer Wände, unsere Tour vom Vortag. 


Wer wohl einen Gartenzwerg auf den Berg nimmt um
ihn auf einem Gipfel zu platziern...
Blick auf den Dalfazkamm, welchen wir am Vortag überschritten haben
Als wir uns nach längerer Pause wieder auf den Weg begeben haben, war es ja erst kurz nach halb 11, also definitiv noch Energie und Zeit genug um noch einen Gipfel zu erklimmen.
Daher wollten wir dem Hochiss noch einen Besuch abstatten.

Angekommen auf dem Weg zum Hochiss (links)
Leider muss man von der Seekarlspitze wieder ganz runter, bevor man auf einen Weg zum Hochiss (2299m) kommt. Alternativ gibt es noch einen Klettersteig runter, kurz später war hier allerdings einiges los und zwar in beide Richtungen. Lag an den mittlerweile oben angekommenen Bahnfahrten. 
Der letzte Abschnitt des Wanderwegs ist ein bisschen steiler und liegt in der Sonne. 
Zum Gipfelkreuz sind wir aufgrund der vielen Leute gleich gar nicht, sondern haben uns ein paar Meter weiter unten ein schönes Plätzchen nur für uns zwei und ein paar Dohlen gesucht :-).

Blick auf Spieljoch (li) und Seekarlspitze und den
Klettersteig (Grat)


Man muss ja auch mal zeigen, wie bevölkert ein
Gipfel sein kann
Ich denke man kann behaupten Hochiss und Rofanspitze sind die zwei meist begangenen Gipfel. 

Kurz nach 12 ging es aber auf zum Abstieg. Vorbei an der Mauritzalm sind wir vor der Erfurter Hütte abgezweigt um diesmal die Option 2 der Wegmöglichkeiten zu nehmen.
Auf diesem Weg kommt ihr auf halbem Wege an einer Einkehrmöglichkeit vorbei, welche wir auch genutzt haben. Den Namen habe ich allerdings vergessen, könnte das Buchaueralm sein.
Kleine Bachüberquerung
Von hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten für den weiteren Abstieg. Über den Zufahrtsweg zur Alm oder durch den Wald. Wir haben den schattigeren Weg durch den Wald genommen, welcher sehr schön ist und immer wieder am Fluß verläuft. 

Ja, und nach erneuten 7,5 Stunden Wanderschaft waren wir schon wieder am Auto.

Noch ein Stop auf einen Eiskaffee und Füße in den Achensee tauchen und zwei tolle Tage waren rum. Oh ja, staufrei ging es auch noch heim. 

Es gibt kaum was schöneres.

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