27. Februar 2009

Microfinance

Ein weiterer Bereich von OGLM ist Microfinance. Dies bedeutet, dass die Menschen die keine Einkommensquelle haben und nicht die Mittel haben um selbst etwas auf die Beine zu stellen Unterstuetzung erhalten.
Eine Moeglichkeit ist, dass OGLM ihnen 3 Ziegen finanziert. Ziegen sind hier weit verbreitet und werden entweder gegessen oder die Milch wird genutzt. Ihnen wird dann gezeigt, wie sie diese zu halten haben und sind angehalten diese
zu zuechten um sie dann weiterzuverkaufen. Aus dem Verkauf wird OGLM dann nach und nach der Betrag fuer die 3 Ziegen zurueckgezahlt und wenn ich es richtig verstanden haben mit 1% Interest.
Eine weitere Moeglichkeit ist ein kleiner Laden. Viele haben einen kleinen Laden vor ihrem Haus oder einer Garage / Anbau am Haus. Hier kann man dann Basics kaufen. Entweder stellt ihnen OGLM einen ersten Satz an Verkaufsgut zur Verfuegung oder die finanziellen Mittel. Ausserdem wird Ihnen gezeigt wie so ein Laden zu laufen hat und wie und wo sie an Nachschub kommen.

Diese Dame hat in einem Zimmer ihres Hauses (welches sich an einem "Feldweg" auf dem Weg ins "Nirgendwo" in Kamuli befindet) einen Laden eingerichtet. Hier kann jeder Getraenke (Cola gibt es auch hier), Mais, Suessigkeiten, Seife und ein paar Basics kaufen.

Grannies

Da leider haeufig Eltern von Kindern an AIDS versterben arbeitet OGLM mit einer grossen Anzahl 'Grannies' zusammen. Zum Teil in der Umgebung von Kamuli aber auch noch in einem weiteren Distrikt. An der Zahl duerften es um die 180 Grannies sein. Diese passen, wenn es sonst keine Verwandten gibt, auf 2 bis 8 Kinder auf, welche noch zu klein fuer ein Waisenhaus sind. Die Rund-um-Betreuung geschieht im Normalfall aus Naechstenliebe. Nur in seltenen Faellen erhalten die Grannies Unterstuetzung in Form von Essen, Kinderkleidung oder gar finanziell. Da viele Frauen hier um die 6 Kinder haben, kommt es dann schon auch vor, dass diese voneinander getrennt werden, sich aber je nach Distanz am Wochenende oder in den Ferien sehen. Ist ein Kind dann bspw. auch alt genug um nicht mehr im Waisenhaus zu wohnen, nimmt es fuer gewoehnlich seine Geschwister zu sich auf.
Anfang der Woche haben wir einige Grannies in Kamuli besucht. Die Kinder waren zu dieser Zeit allerdings alle in der Schule (Nursery school aehnlich Kindergarten), hier ein paar Eindruecke.

Eunice im dunklen Shirt betreut die Volunteers bei OGLM und ist mit Kyoko im orangen Shirt (ebenfalls ein Volunteer / aus Japan) und mir zu den Grannies. In einer der runden Huetten wohnen zwei ihrer eigenen aelteren Soehne.

Die Kultur 'verlangt' es, dass jedem Gast und wenn er nur kurz vorbeischaut ein Stuhl hingestellt wird, damit er sich setzen kann.

Eunice und ich auf der Suche nach dem Weg zurueck.

25. Februar 2009

Metzger

Da es in Uganda kein durchgehendes Kuehlsystem gibt, habe ich vorab beschlossen unter die Vegetarier zu gehen. In Jinja wo ich wohne, haben wir zwar einen Kuehlschrank, in diesem wird aber nur Wasser aufbewahrt und Fisch, wenn es diesen gibt.

Fleisch wird wie alles andere in kleinen Shops verkauft. Haeufig, vor allem ausserhalb der Stadt sind dies kleine Holzhuetten wie diese.

Elektrizitaet und Internet

Internet ist hier gewoehnlich seeehr langsam. Das bedeutet wenn ueberhaupt Empfang vorhanden ist, dann dauert es bis zum Login ca. 4 Minuten und um eine Email zu oeffnen weitere 2 Minuten. Am besten die Antwort kopieren falls das senden nicht auf Anhieb funktioniert :). Trotzdem freue ich mich jederzeit ueber Emails.
Im Moment bin ich in einem Internetcafe dort ist das Internet wirklich recht flott. Wie ich allerdings zwei Tage spaeter feststelle nicht immer :). Kleiner Hinweis, da ich Euch nur so am besten erreiche, schreibt bitte Emails an meine adresse @gmail.com und nicht an web.de das bricht staendig zusammen.

Elektrizitaet gibt es nicht ueberall. In Kamuli hat nur das kleine Haupthaus ein wenig Strom, also eine sehr schwache Lampe.
Hier in Jinja gibt es Strom. Allerdings wird es von einem Wasserwerk am Nil fabriziert und an ein bis zwei Tagen in der Woche bricht das System in Teilen Jinjas zusammen und das war es dann mit Strom. So hatten wir seit gestern keinen Strom bei Chris und auch jetzt keinen im Office. Da wir dort gerade nur rumsassen da natuerlich auch kein PC funktioniert habe ich mich davongemacht und dachte ich schicke Euch ein Lebenszeichen. Das Internetcafe verfuegt naemlich ueber einen Generator.

Arbeitsplanung und Kamuli

Montag gings ins Office und ich habe mit Eunice einen Plan erstellt was ich die naechsten Wochen tun werde. Leider finden die naechsten Wochen keine Schulungen zu HIV statt bei denen ich ja eigentlich mithelfen wollte.
Also hiess es wir schauen uns Kamuli an und ich tu da drei Tage die Woche etwas (mein bisher erwaehnte Krankenstation besteht aus zwei kleinen Boxen mit Medikamenten und hier kann ich nicht viel ausrichten). Die anderen zwei Tage werde ich an einer Schule unterrichten (ihr habt richtig gelesen :). Da haben wir heute vorbeigeschaut und naechste Woche Donnerstag geh ich dort hin.

Kamuli liegt ca. eine Stunde von Jinja entfernt. Das Waisenhaus erreicht man dann mit einem Motorradtaxi. Momentan sind dort 10 Maedchen und 12 Jungs. Weitere Kinder sind in einer Boarding Schule in Jinja und komme
n nur in den Ferien nach Kamuli.
Am Abend kamen die Kinder aus der Schule
und ich habe mich im tanzen mit Ihnen geuebt. Sehr viele Taenze sind zu Ehren Gottes. Das man ihn liebt, verehrt und er einem in seinem Leben hilft. Im Anschluss haben wir einen Teil der Kleidung und Stofftiere an die Kinder verteilt. Da die Kinder zwischen 5 und 14 sind werden wir die andere Kleidung an ein Heim fuer Kinder in Jinja geben.

Chris, Lilian (sie betreut die Kinder) und zwei neu gekleidete Waisen und Stofftier

Eunice verteilt Kleidung und Spielzeugautos

Die ersten Tage

Freitag bin ich dann gegen 7 aufgestanden, da ich draussen schon grosse Action gehoert habe und auch Helen sich aus dem Bett bewegt. Allerdings war das wohl zu frueh, denn es tat sich erstmal nicht viel :)
Am Vormittag holte mich Eunice mit Sauuedi ab und zeigten mir Jinja Stadt und das Office. Da Freitags nur bis Lunch gearbeitet wird, war es das auch und es ging zurueck zu Chris, wo ich mit den Kindern gespielt hab.

Chris wohnt in einem "Vorort" von Jinja genannt Bucaya. Mit Violet bin ich dann Samstag erstmal hier eine Runde gedreht und sind runter zum Ufer des Nil.
Rechts im Bild ist Violet. Sie ist 15 Jahre und ihre Mutter starb, als sie noch ein Baby war. Da ihr Vater sich nicht ausreichend gekuemmert hat, hat Barbara zu sich aufgenommen. Jetzt geht sie zur Schule und hilft ansonsten im Haus mit.

Sonntag hab ich Barbara und die Kinder in die Kirche begleitet. Ein Pfarrer aus den Niederlanden, der hier seit17 Jahren ist hat eine katholische Messe abgehalten. Kirchen gibt es in Bucaya sogar drei (und Bucaya ist nicht gross) und eine Moschee. Hier wird auf jeden Fall wesentlich mehr gesungen und die Predigten des Pfarrers sind eher weniger. Diese werden dann auch noch in "Lusoga" uebersetzt, was die Sprache hier ist (ich bemuehe mich redlich ein paar Worte zu lernen).

Angekommen

Nun bin ich ja schon fast eine Woche in Uganda.
Letzte Woche Donnerstag nach einem langen Tag bin ich mit zwei Stunden Zeitverspaetung in Entebbe geland
et. Wie verabredet wurde ich von Eunice, Hellen und Souudi dem Fahrer abgeholt. Es ging von dort noch zwei Stunden bis Jinja. Leider war es zappenduster und ich konnte nichts erkennen.
Untergebracht bin ich bei Chris (meinem Chef) und seiner Familie. Das heisst Barbara seine Frau, drei Kinder Liz, Dollar und der 10 Monate junge Ivory. Ansonsten wohnen auch noch Hellen dort, mit ihr teile ich mir ein Zimmer und sie arbeitet auch fuer OGLM. Des Weiteren gibt es noch Milly (sie passt hauptsaechlich auf Ivory auf), Violet, Nabyuma und Samuel. Alle helfen im Haus mit, ob kochen, putzen etc.
Das ist das Haupthaus in dem ich in Jinja wohne. Dahinter befindet sich noch ein Gebaeude, allerdings hing soviel Waesche dass ich noch kein Foto nehmen konnte :)
Das rechte ist mein Bett. Links schlaeft Hellen.
Dollar der kleine Schlingel ist 3 Jahre und weiss ganz genau was er will und nicht will


Liz ist vier und gerade damit beschaeftigt die Koerner vom Mais zu pfriemeln. Das ist uebrigens Samuels Zimmer in das wir den Mais getragen haben nachdem wir dachten es faengt an zu regnen.

Hier sitze ich noch mit Milly, den Kids und Violet draussen und helfe mit dem Mais und habe mir gleich drei Blasen geholt. Das sind meine Buerohaende eben nicht gewoehnt ;)

14. Februar 2009

Wo geht's denn überhaupt hin



Wie ja schon gesagt, geht es nach Uganda. Ich werde am späten Abend in Entebbe dem internationalen Flughafen von Uganda ankommen. Zum Glück werde ich abgeholt und muss mich nach 15 Stunden Anreise nicht noch auf Suaheli mit einem Taxi versuchen. Das wär bestimmt ein Spaß ;)
Die nächsten Wochen werde ich von Montag bis Mittwoch in Kamuli verbringen um dort in der HIV Prävention mitzuhelfen. Von Donnerstag bis Sonntag bin ich dann in Jinja und arbeite im HIV/AIDS Center oder ich bleibe in Kamuli und helfe im Aufbau einer Krankenstation mit. Das werde ich aber erst in Uganda entscheiden.




12. Februar 2009

Vorbereitungen

Ersten Kontakt habe ich am 27. Januar mit OGLM aufgenommen. Woraufhin mir vorgeschlagen wurde sieben Wochen zu kommen. Aufgrund der Hochzeit und einiger Vorbereitungen ging das nur zeitlich leider nicht. Zum Glück war das schnell geklärt.
Allerdings wollte ich davon erstmal kaum jemandem etwas
erzählen. Hatte ich doch vor lauter Beratschlagung mit Freunden schon beinahe meine Vorstellungen meines weiteren Daseins aus den Augen verloren.

Also erstmal nach Flugmöglichkeiten suchen. Die gab's und wurden fix gemacht.
Für ein Land wie Uganda heißt es natürlich
das Tropeninstitut aufsuchen. Zum Glück habe ich bereits einige Impfungen und brauchte daher nur Typhus und Meningokokken-Meningitis.

Die letzten zwei Wochen habe ich noch etliches anderes Utensil besorgt, von Anti-Mücken-Kleidungsspray über Malaria Prophylaxe, Einweg-Handschuhe (denn vielleicht arbeite ich in einer kleinen Klinik) und und und.

Als also alles geklärt war wurden meine Freunde über mein Vorhaben informiert.
Daraufhin hat mir Bernd S. und Sybille L. erneut angeboten (wie auch schon für eine frühere Aktion nach Peru) deren Keller zu plündern um Kinderkleidung
und Spielsachen für die Waisen nach Afrika mitzunehmen. Ganz lieben Dank hierfür. Ich werde natürlich auch berichten wie diese in Uganda ankamen.


Da ich ebenfalls in der HIV Prävention arbeiten werde, habe ich mich mit der Aidshilfe in München in Verbindung gesetzt und nach einer "Spende" Kondome gefragt. Diese wurde mir sofort zugesagt und am nächsten Tag war ich in Besitz von 417 Kondomen. Vielen Dank ebenfalls an die Aidshilfe.

Entscheidungen



Seit meinem 30igsten gab es viele Entscheidungen die gefällt werden mussten. Lief doch Ende letzten Jahres mein Vertrag aus, musste ich mir überlegen wie es denn so mit mir weitergehen soll. Nach 12 Jahren in meiner geliebten Stadt, war mir klar, dass mal ein Wechsel ansteht und zwar ins Ausland.
Für die Hochzeit meiner Schwester muss ich allerdings Anfang April dann doch wieder in Deutschland sein. Daher machte eine Suche im fernen Ausland mit einem Flug dorthin um wieder zurückzukommen nicht viel Sinn.
Was waren also die Alternativen. Urlaub. Klingt zwar gut, geht aber für vier Monate ziemlich ins Geld und auf alleine losreisen hatte ich nicht soo viel Lust.
Nach vielem hin und her überlegen und zweiwöchigem Wechsel der Kontinenten die ich in Angriff nehmen könnte, dachte ich mir dann allerdings - mach ich doch was ich schon vor vielen Jahren machen wollte. Gesagt, getan ich begab mich auf die Suche nach einer Organisation in Afrika um für ein paar Wochen Freiwilligenarbeit zu leisten.
Tja, leichter gesagt als getan, denn leider gibt es etliche Organisationen, aber es scheint dass deren Hauptanliegen es ist den Freiwilligen das Geld aus der Tasche zu ziehen :(
Nach drei Wochen intensiver Suche wollte ich auch schon beinahe aufgeben, da wurde mir www.volunteer4Africa.org empfohlen. Und dort habe ich nun auch eine Organisation gefunden, bei welcher ich nächste Woche anfangen werde zu arbeiten. Das heißt in sieben Tagen fliege ich nach Uganda.