12. Juli 2013

Borobudur - Java / ID

Viele, viele Menschen :-(
Borobudur ist der größte buddhistische Tempelkomplex Südostasiens. Er wurde zwischen 750 und 840 erbaut. Es wird vermutet, dass ca. 10 000 Arbeiter rund 100 Jahre zur Fertigstellung gebraucht haben. Der quadratische Bau hat eine Seitenlänge von 117 m. 
Der Tempel hat drei Ebenen der Dreiteilung des irdischen Daseins im Mahayana-Buddhismus entsprechen. 
Die unterste Ebene des alltäglichen Daseins, die mittlere Ebene die vergeistigte Form und die obere Ebene die vollständige Abstraktion und Loslösung von der diesseitigen Welt.

Jetzt bin ich was den Buddhismus angeht, nicht so bewandert, aber ich hatte Bilder gesehen, die paar Sätze gelesen und wollte mir den Tempel daher sehr gerne ansehen.

Als ich dann in Yogya war, erfuhr ich dass am folgenden Tag Buddhas Birthday sei. Es gebe eine Zeremonie, man habe aber Zeit auf den Tempel zu gehen und am späten Abend werden noch ein paar tausend dieser Wunsch-Papier-Laternen in den Himmel losgelassen. Ich fand das klang super und hab mich, da es 39km nordwestlich von Yogya liegt, einer Tour angeschlossen um mir den Stress um Anfahrt und Eintrittskarten zu ersparen.
Um 14 Uhr stand der Minibus auch pünktlich! vor der Hoteltür, eine Stunde Fahrt war angesetzt.

Nach einer halben Stunde blieben wir am Straßenrand stehen und warteten noch auf zwei weitere Minibusse. Einer kam und der zweite nicht. Leider half es letztendlich nur mit Rückerstattung des Preises zu drohen, dass wir nach einer Stunde Wartezeit endlich weiterfuhren.

Ankunft war dann auch erst kurz vor 17Uhr und so schoben wir uns mit tausend Menschen die Stufen den Tempel hinauf. Da es ein Samstag gewesen ist und dies nur alle viele Jahre vorkommtert, war es brechend voll auf dem Tempelgelände, da alle Einheimischen die Chance ergreifen konnten und auch mal an Buddhas Birthday teilnehmen konnten.
Die Sonne blickte nur schemenhaft hinter den Wolken hervor. Wäre eigentlich Trockenzeit in Indonesien gewesen, habe ich im Urlaub allerdings mehrfach gehört dass das Wetter alle 10 Jahre mal nichts davon hält und die Regenzeit andauert. Das bedeutet dann nicht eine halbe Stunde Kübelregen, sondern stundenlanger "Deutschland-"Dauerregen. 

Kurzer Abstecher auf eine der Ebenen
Auf jeden Fall schoben wir uns die Stufen hinauf um oben ange-
kommen zu erfahren, dass jetzt alle Personen den Tempel verlassen müssen, da dieser ab sofort aufgrund der Zeremonie geschlossen werde! Ihr könnt Euch vorstellen wie begeistert ich gewesen bin. 
Zeit wenigstens einmal eine der drei Ebenen anzusehen gab es nicht, denn diese zeigen Bilder gehauen in Stein welche den Weg der drei Ebenen symbolisieren. Ich konnte lediglich für ein paar Meter aus der Reihe tanzen und ein Foto machen bevor mich ein Wachmann wieder zurückscheuchte.

Blick von der obersten Ebene
Ich glaube ich hatte noch nicht erwähnt, dass zu allem Überdruss meine Kamera sich auf Java nicht laden sondern nur entladen ließ ;-) Mein Ernst, auf Bali gab's kein Problem, auf Java konnte ich nur mein Mobilteil laden und daher gibt es jetzt auch nur Borobudur-Smartphone-Fotos.
Das war nicht mein Tag ;-)

Noch regenfrei :-)
Als wir uns also in tausender Scharen die Stufen auf der anderen Seite wieder runtergeschoben hatten, hieß es warten auf den Minister der eine Ansprache halten sollte. Dann sollten zwei Mönche etwas sprechen. DAS sollte die Zeremonie darstellen. Für einen nicht indonesisch sprechenden Touri nun nicht soo spannend. Daher begab sich unsere Gruppe auf Essensuche.
Diese endete leider damit dass wir hungern mussten. Es gibt etliche Essenstände, doch diese befinden sich außerhalb des Geländes. Bei den Massen die noch versuchten auf das Tempelgelände zu kommen beschlossen wir das Risiko nicht einzugehen und am Ende ggf. die Laternen zu verpassen und durch die Bäume nichts zu sehen. 
Also wieder zurück zum Sammelplatz der Tribüne und da fing es dann auch um halb 7 an zu regnen. 
Und es regnete und regnete und regnete. Der Minister ließ sich gegen 21 Uhr blicken und wir standen weiter im Regen. Zum Glück hatten sie uns im Bus diese Einweg Regencapes ausgeteilt.
Da es aber laut Aussage an Buddhas Birthday NIE regnet und die Gruppe unbedingt das Aufsteigen der Laternen miterleben wollte, blieben wir tapfer weiter im zumindest nicht kalten Regen stehen.
Die Uhr näherte sich der 23 und das Wasser plätscherte immer noch von oben.

Der Abschluss der Zeremonie bestand darin, dass die Mönche zum Gebet drei Mal um den Tempel gehen und sich die Besucher anschließen können. Letztendlich entdeckte ich in der Gruppe die sich um den Tempel bewegte genau zwei Mönche. Die anderen waren wahrscheinlich alle schon entsprechend eingeweicht.

Und welch Wunder, dann wurde durchgesagt, dass aufgrund des Regens die PAPIER Laternen nicht mehr steigen werden. Na sowas.

Bitte entschuldigt meinen Sarkasmus, aber an dieser ganzen Aktion für die ich extra nach Yogya geflogen bin, ist aber auch nix irgendwie erinnerungsbedürftig :-(

Ich möchte allerdings niemand davon abhalten sich Borobudur anzusehen, die Ebenen sind mit Sicherheit beeindruckend anzusehen. Ich allerdings würde nie wieder an Buddhas Birthday einen Besuch ins Auge fassen. 

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